Lotse für ein durchweg gelungenes Event – der Moderator

Ein Versicherungskonzern plant eine Führungskräftetagung mit 600 Teilnehmern.

Mit den Fachabteilungen ist alles besprochen und vorbereitet, als mich der Vorstandsvorsitzende zu sich ruft: Die Tagung soll den Führungskräften eine neue Strategie vermitteln und alle Vorstände sollen in Vorträgen ihren Teil dazu beitragen. Der Vorstandsvorsitzende eröffnet mir, dass die Präsentationsfähigkeiten seiner Kollegen durchaus unterschiedliche Qualität haben. Ob ich das denn als Moderator auf der Bühne irgendwie abfedern könne.

Panik? Sicher nicht. Dieses Thema ist für mich alltäglich und wenn der verantwortungsbewusste Chef es nicht von sich aus angesprochen hätte, dann wäre ich sicher rechtzeitig bei ihm vorstellig geworden. Bei Mitarbeitertagungen müssen häufig Führungskräfte auf die Bühne, weil sie die Einzigen sind, die mit ihrer Fachkompetenz alle wichtigen Inhalte vermitteln können. Sie sind in ihrer Tätigkeit zwar erfahren und versiert, doch ist das Präsentieren auf der Bühne vor mehreren hundert Gästen etwas völlig anderes, als täglich im Büro ihren Mann oder ihre Frau zu stehen. Vor so vielen Menschen stehen sie höchstens ein bis zweimal im Jahr. Diese ungewohnte Situation zu beherrschen, ist eine echte Herausforderung.

Diese Aufgaben übernimmt ein guter Moderator:

  • Die wichtigsten Inhalte für die kurze Präsentationszeit selektieren.
  • Alle Inhalte so aufbauen, dass sie verständlich sind. Vertrautes mit Neuem verknüpfen, sodass die Teilnehmer dem Vortag folgen können.
  • Eine Storyline entwickeln, um die Aufmerksamkeit der Gäste zu gewinnen und über die gesamte Vortragsdauer zu halten.
  • Die Kernbotschaften so im Vortrag platzieren, dass sie auch wirklich im Langzeitgedächtnis der Teilnehmer bleiben.
  • Visuelle Hilfsmittel wählen, die den Vortrag unterstützen.
  • Die eigene Performance planen: Stimme – Haltung – Gesamtpräsenz
  • Und letztlich das eigene Lampenfieber bekämpfen. Das ist immer vorhanden und man braucht es in gewissem Maße, um die nötige Spannung und Präsenz zu zeigen. Ein professioneller Berater weiß damit umzugehen. Außerdem hilft er allen anderen auf der Bühne, ihr Lampenfieber in den Griff zu bekommen.

Der Moderator als Freund
Wie diese Auflistung zeigt wird noch ein wesentlicher Punkt deutlich: Wenn die Scheinwerfer angehen, sind 90 % der Arbeit des Moderators bereits erledigt. Vielen ist nicht bewusst, dass der Großteil einer Moderation die Vorbereitung ist. Dazu gehört auch, die Menschen auf der Bühne auf ihren Auftritt vorzubereiten. Und um sie natürlich dann – wenn sie auf der Bühne stehen – zu unterstützen. Für ihn ist die Bühne die tägliche Arbeit und er hat die Erfahrung, die Referenten bei all diesen Punkten zu beraten, zu coachen und gerne auch zu trainieren. Wie ein guter Freund. Damit alle mit einem sicheren Gefühl auf die Bühne gehen und einen wirkungsvollen Auftritt hinlegen.

Wie lief es nun letzten Endes bei der Versicherungsgesellschaft?
Wir einigten uns auf zwei Vorbereitungsmeetings mit allen Vorständen. Im ersten Meeting brachte jeder die Rohinhalte seiner Vorträge mit. Gemeinsam machten wir dann die inhaltliche Abstimmung und haben überlegt, welche Präsentationsform auf der Bühne gewählt wird.

Einige fühlten sich im Interview mit mir wohler. Andere wollten den klassischen Vortrag und wieder andere hatten Ideen, wie sie interaktiv mit den Gästen vorgehen wollten. Nachdem alle dann die detaillierten Ausarbeitungen gemacht hatten, trafen wir uns wieder zur Generalprobe. Zwischendurch wandten sich einige der Referenten persönlich an mich und erhielten ein kleines Einzelcoaching.

Alle gingen auf die Bühne mit dem Gefühl, dass ein Freund von ihnen schon da oben auf sie wartet und sie empfängt und begleitet. Die Tagung wurde ein großer Erfolg.

Mussten Sie auch schon öfter auf die Bühne und gehört es bei Ihnen nicht zum »täglich Brot«? Wie haben Sie das erlebt? Was hätten Sie sich gewünscht? Bloggen Sie gerne mit!

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